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Wein aus Portugal


Portugal besitzt - dank seines einzigartigen topografischen, geologischen und klimatischen Profils - die größte Vielfalt an autochthonen Rebsorten (Castas) in Europa. Von insgesamt über 500 sind derzeit 341 Sorten zur Weinherstellung zugelassen.

Die wichtigsten roten Rebsorten: Alfrocheiro, Tinta Roriz, Baga, Castelão Francês, Touriga Francesca und Touriga Nacional. Die wichtigsten weißen Rebsorten: Alvarinho, Arinto, Avesso, Azal, Bical, Encruzado, Loureiro, Trajadura und Verdelho.

Die Geschichte des Weinbaus in Portugal

... ist seit jeher zahlreichen, auch gegensätzlichen Einflüssen unterworfen. Während das trockene Klima im Inneren des Landes vorwiegend charaktervolle, schwere Rotweine und Portweine hervorbringt, versorgt uns der Norden, mit seinem kühlen, vom Atlantischen Ozean geprägten Klima, mit leichteren Weinen, wie beispielsweise dem Vinho Verde.

Lusus, nach der portugiesischen Mythologie der Gefährte oder Sohn des griechischen Weingottes Dionysos, war wahrscheinlich Namensgeber der ehemaligen römischen Provinz Lusitanien, die in weiten Teilen mit dem Gebiet des heutigen Portugals übereinstimmt. Eingeführt wurden die ersten Reben und damit der Weinbau von den Phöniziern, Griechen und Römern. Demnach lässt sich dem portugiesischen Weinbau eine mehrere Jahrtausende alte Geschichte zuschreiben. Selbst während der maurischen Epoche wurde dieser, wenn auch mit einiger Zurückhaltung, weitergeführt.

Einen echten Aufschwung erlebte der Weinbau dann während des 12. Jahrhunderts durch den Zisterzienser-Orden, der in jener Zeit über 100 Klöster auf dem Gebiet des (mehr oder weniger) heutigen Portugals gründete. Der "Bauernkönig" Dom Dinis aus dem Hause Burgund baute mithilfe des durch seine Förderung florierenden Weinbaus eine Handelsflotte auf, die Portugal als finanzieller Rückhalt für den Aufstieg zur Weltmacht dienen sollte.

Im späten 14. Jahrhundert, nach der Schlacht von Aljubarrota/Alcobaca und dem Windsor-Vertrag, blühte der Weinhandel mit dem britischen Imperium auf. Heinrich der Seefahrer ließ nach der Wiederentdeckung der Insel Madeira dort Malvasia- und Muskatellertrauben kultivieren. Nachdem William III. begann, hohe Zölle auf französische Weine zu erheben, entdeckten englische Weinhändler die portugiesischen Rotweine als Alternative. Insbesondere Ports und Madeiraweine wurden hoch geschätzt.

Im Jahre 1756 wurde mit dem Alto-Douro weltweit das erste Wein-Anbaugebiet geografisch begrenzt. Diese erste "Zertifizierung" diente als Grundlage für die heutigen D.O. (Denominação de Origem - der geschützten Herkunftsbezeichnung). Mit der Zerstörung der Anbaugebiete durch Reblaus und Mehltau im 19. Jahrhundert fand die portugiesische Weinkultur vorerst eine Unterbrechung, die erst ab den 30-er Jahren des folgenden Jahrhunderts einen Wiederaufbau durch die Winzergenossenschaften erfuhr. Endgültig wiederbelebt wurde der Weinbau in Portugal dann mit der Nelkenrevolution (1974) und natürlich mit zuerst der Öffnung und später dann dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft (1986).

Zahlen und Daten
Insgesamt werden in Portugal ca. 239.000 ha Rebflächen bewirtschaftet. Damit steht Portugal weltweit an 7. Stelle. Die Jahresproduktion liegt zwischen 6 und 7 Millionen Hektolitern. So bringt es das kleine Land auf Rang 11 der Weltrangliste, ganz knapp hinter Deutschland. Während die weltweiten Produktionszahlen im Laufe des letzten halben Jahrzehnts eher rückläufig waren, konnte Portugal einen Zuwachs von 8 % verbuchen und auch im Exporthandel außerordentliche Erfolge und grossen Zuwachs erzielen. In Portugal ist Wein Programm! Ca. 15 % der erwerbstätigen Portugiesen sind im Weinbau beschäftigt oder leben davon. Allerdings ging der Weinkonsum von ehemals 130 Litern pro Kopf und Jahr um 2 Drittel zurück, wodurch Portugal in dieser Disziplin der ehemals erste Platz verloren ging...

Heute ist die portugiesische Gesamt-Rebfläche durch 5 Weinbauzonen mit mehr als 40 Qualitätswein-Anbaugebieten erschlossen. Es gibt 26 Gebiete mit DOC-Status (Denominação de Origem Controlada), dem portugiesischen Pendant zum spanischen DO oder französischen AOC-System. Darüber hinaus werden IPR-Weine (Indicação de Proveniencia Regulamentada = VDQS) in 6 Regionen erzeugt und Vinhos Regionais (= Landweine / Vin de Pays) in weiteren 8 Regionen. Die übrigen Regionen erzeugen Tafelweine (Vinhos de Mesa). Interessant zu wissen ist sicher, dass Portugal, mit über 500!!! über die größte Vielfalt autochthoner weißer und roter Rebsorten Europas verfügt. Ein überaus seltener Wein, der Colares, der auf Sandböden nördlich Sintras unweit der Atlantikküste gedeiht, ist eine der wenigen europäischen, noch wurzelechten Reben. Seine Rebstöcke konnten der Zerstörung durch die Reblaus entgehen, da diese im Sand nicht überlebensfähig war.


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